Donnerstag, 17. November 2016

Mehr Freizeit für Pendler in 2 Teilen - Teil 2


Im *Teil 1* erzählte ich, wie es mir in meiner Pendlerzeit ergangen ist und welche Kräfte man entwickelt, wenn man etwas wirklich haben möchte. Wir wollten unsere Jobs in der 125 km entfernten Stadt nicht aufgeben und gleichzeitig das Haus fertig bekommen. 2,5 Jahre lang haben wir dieser Belastung stand gehalten, dann war der Ofen aus.

Wann spricht man eigentlich von Berufspendler



Wikipedia erklärt es so *klick*

Ich rede erst vom Pendeln, wenn man auf dem Weg zur Arbeit täglich mehr als eine Stunde benötigt. Egal wo man lebt.
Auch in Wien war bei mir eine ¾ Std. gleich weg um an den Arbeitsplatz zu gelangen. Das waren dann 1,5 Std. täglich.
Diese Fahrzeit stellte sich für mich noch nicht als Freizeitproblem dar. Wenn hingegen der Weg 1,5 Std. dauert, dann summiert es sich schon auf 3 Std. - ohne Verkehrsstau wohlgemerkt.

Möglich dass einige meinen, es sei egal, ob man nun täglich 1,5 Stunde mehr oder weniger unterwegs ist.
Ist es nicht. Man stelle sich vor, dass genau diese Zeit vom Schlaf abgeht. Das ist dann schon eine andere Perspektive, denn ob ich nun um 1,5 Stunden früher aufstehen muss oder nicht, ist schon ein gewaltiger Unterschied.

Was zwingt einem eigentlich zum Pendeln?

Bei mir war es der Wechsel des Wohnortes, weil wir es so wollten. Trotz der täglichen 3-4 Stunden auf der Straße und der vielen Arbeiten noch im Haus, war es für uns herrlich im Sommer jeden Abend auf der sonnigen Terrasse zu landen und bei guter Verkehrslage ging es sich für mich (2-3 x im Jahr) noch aus mit Hunger eine Runde im naheliegenden Teich zu schwimmen bevor die Sonne unterging. Mein Mann kam dazu leider immer zu spät nach Hause.

Es kann auch sein, dass es umgekehrt ist. Nicht man selbst übersiedelt, sondern die Firma in der man arbeitet bekommt einen neuen Standort, der plötzlich viel weiter weg ist. Da stellt sich die Frage: Geh ich mit und wenn ja, warum?

Ist es weil man den Job so liebt?
Ich hatte auch meinen Job geliebt und deswegen das Pendeln vorerst auf mich genommen. Doch ich habe nun genau denselben tollen Job nur in einer anderen Branche und das auf dem Land wo ich meinen Mittagsspaziergang mitten in der Natur machen kann.
Meine Wünsche wurden erhört. Auch wenn ich zwischendurch einen anderen, nicht so tollen Job annehmen musste. Denn hin und wieder muss man eine Abzweigung nehmen um über einen kleinen Umweg etwas später an einem bessern Ort anzukommen. Es steht nirgends geschrieben, dass du woanders nicht genauso glücklich sein kannst, wie du es bei deinem alten Arbeitsgeber warst. Oft kommt es sogar besser als man denkt.

Nur Mut. Auch wenn man schon älter ist. Man kann durch seine Erfahrungen profitieren. Arbeitgeber stehen darauf, man muss sie nur als Stärke präsentieren.

Oder ist es weil man Angst vor der Arbeitslosigkeit hat?
Wenn es um die finanzielle Angst geht, sollte man auch berechnen, ob die Fahrtkosten (Diesel, Service, Ölwechsel, Autoreifen, Monats- bzw. Jahreskarten f. Verkehrsmitteln inner- und außerhalb der Stadt) mit abgedeckt sind oder ob man unterm Strich im Monat fast dasselbe an Geld über hätte, als wie wenn man Arbeitslos wäre. Wie viel Zeit geht drauf und ist es das wert? Sobald irgendein Zweifel aufkommt und keine eindeutige Pro-Kontra-Entscheidung gefällt werden kann, würde ich mich schon um einen neuen Arbeitsplatz umsehen.

Als ich mich im Alter von 42 entschloss das Pendeln und somit den Job aufzugeben, habe ich locker an die 20 Briefe in einer Woche abgeschickt. Alle gingen an Firmen in meiner Umgebung, ob sie nun jemanden suchten oder nicht. Wenn man etwas wirklich will, dann bringt man die Energie dafür auf und die Wünsche werden erhört. Geht gar nicht anders.

Als ich noch Lehrling war, sagte mir mal eine Kollegin „Es gibt immer Arbeit, man muss nur wollen.“ Ich war zwar hin und wieder für kurze Zeit arbeitslos, aber ich musste noch nie Notstand anmelden.  Das liegt daran, weil ich weiß, dass ich immer zum richtigen Zeitpunkt etwas finden werde. Und weil ich so denke, sorgt auch mein Unterbewusstes dafür, dass ich zur richtigen Zeit die Augen offen halte und meine Chance erkenne und handle. So gibt es keine Enttäuschung.
Glaub an dich und du wirst einen neuen und noch besseren Arbeitsplatz in deiner Nähe finden. Vielleicht ist er sogar bei dir zu Hause, weil du einen Home-Office-Job annimmst.

Dann gibt es da noch die Liebe.
Man zieht zu seinem Schatz obwohl man länger zur Arbeit braucht. Das geht sicherlich eine Zeit lang gut, doch irgendwann wird einem auch das zu viel.
Wahrscheinlich ist es auch zu viel, weil man für seinen Partner auch viel mehr da sein will, obwohl man für sich selbst kaum noch Zeit findet. Darüber muss mit dem Partner unbedingt gesprochen werden, bevor das Fass überläuft und die Liebe darunter leidet. Mit ordentlicher Einteilung von Haushalt und geregelter Zeit für den Partner und für sich, kann man es hinbekommen. Hat aber der Partner selbst keine Chance irgendwie behilflich zu sein, wie es bei meinem Mann und mir der Fall war, dann gibt´s die Möglichkeit auch den Job zu wechseln oder sich vielleicht um ein neues Heim umzusehen, das für beide Partner ideal liegt. 
Hier ist ein ausführliches Gespräch sehr wichtig, damit niemanden eine Schuld zugewiesen werden kann, sollte etwas nicht so eintreffen wie erwünscht. Wenn man gemeinsam etwas verändern muss und es tut, dann ist man auch GEMEINSAM dafür verantwortlich.

Auf die Art des Pendeln kommt es auch an.


Wenn du mit der Bahn oder Bus unterwegs bist und ein Hobby hast, dass du dort auch ausüben kannst, wie z.B. Lesen oder schreiben, dann ist es ja perfekt. Vielleicht kannst du auch ein Nickerchen während der Fahrt machen.
Zwischenzeitlich hat die Bahn sogar mit WLAN aufgerüstet, so kannst du dich in den sozialen Netzwerken herumtreiben oder Recherchen anstellen, oder, oder,….. Mach dir darüber notizen, was du alles in der Bahn erledigen könntest, damit du nicht deine Zeit zu Hause damit vergeudest.

Wenn du mit dem Auto fährst, gibt es gerade mal die Möglichkeit sich ein Hörbuch anzuhören und das war es dann auch schon. Denn schreiben geht nicht. Eine Möglichkeit stattdessen, seine Gedanken zu notieren ist ein Diktiergerät mit Ansteckmikrofon. Das habe ich immer benutzt und benutze es auch heute noch. Der Aufnahme– und er Stoppknopf auf dem Gerät haben jeder eine andere Form, sodass sich das Gerät blind bedienen lässt.



Wie du sicherlich gerade gemerkt hast gibt es nicht MEHR Freizeit für Pendler. Daher MUSST du Prioritäten setzen und danach handeln.

Wie fällt man nun seine Entscheidung.

Solltest du nun in dem Dilemma stecken viel zu wenig Zeit für dich zu haben, dann lies dir zuerst mal meine früheren Tips durch wie du deine *Aufgaben übers Jahr* verteilen und deinen *Tagesablauf* richtig einteilen kannst. Wenn du das nun schon alles machst und es noch immer nicht besser wird dann nimm dir 1-2 Stunden an einem Sonntag Zeit. Oder gönne dir einen Urlaubstag. Egal was ansteht, es ist wichtig. Es geht um deine Zukunft. Geh spazieren oder ins Schwimmbad oder wohin, wo du nicht abgelenkt wirst um gezielt über deine Prioritäten nachdenken zu können und triff dann deine Entscheidung.

Ich möchte aber nicht, dass du vorreilig kündigst und dann vor dem Nichts stehst. Daher denke gründlich nach, wie du die Zukunft wirklich verbringen möchtest.

Wenn du dich immer noch nicht entscheiden kannst, dann probiere es auf diesen Weg, wie ich es *hier* in diesem Artikel schon mal beschrieben habe. Lass dein Unterbewusstes entscheiden, denn es weiß die richtige Antwort.

Ich habe gelernt mir Wünsche zu erfüllen und Risiken abzuschätzen. Auf diese Weise kann man viel erreichen. Bleib weiterhin bei mir und ich erzähle dir mit welchen Mitteln meine Wünsche wahr wurden. Eine Geschichte davon habe ich *hier* für dich.
Ich wünsche Dir Alles Gute und viel Freizeit für die Zukunft.
Stell dich nicht unter Druck, in keinster Weise.
Denn nur dann kannst du auch die Freiheit spüren.

Deine
Edith




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